Im
Jahr 1911 in Lauter / Erzgebirge geboren, wurde Werner Weidauer dort 1917 eingeschult. Nach der Konfirmation 1925 kam
er nach Hermsdorf / Thüringen zu seinem Onkel Linus Lauckner (die
Vorfahren von Lauckners stammen aus Lauter). In dessen Betrieb in der
Eisenberger Straße absolvierte er eine Lehre als Elektriker und
schloss diese im Jahr 1927 ab. Nach der Lehre hatte Werner Weidauer zeitweise
im Hermsdorfer Elektrizitätswerk Völkel, im Felsenkellerweg,
gearbeitet. Von dort wurde er nach Meusebach versetzt und erhielt später
eine Anstellung in der HESCHO, als Prüfungselektriker im Versuchsfeld,
bei Wilhelm Schwalbe. Etwa 1938 ging Werner Weidauer zu Carl Zeiss nach
Jena, um sich sein Studium finanzieren zu können. Er war Halbwaise,
sein Vater war 1914 im 1. Weltkrieg gefallen. Bei Zeiss Jena wechselte
er nach kurzer Zeit in die optische Abteilung. Insgesamt arbeitete Werner
Weidauer ca. 2 Jahre bei Carl Zeiss. Während dieser Zeit wurde er
mehrfach zur Montage in Wilhelmshaven auf den Schiffen „Graf Gneisenau“ und „Wilhelm
Gustloff“ eingesetzt.
Weihnachten 1939
verlobte sich Werner Weidauer mit Marianne Müller,
der Tochter des Hermsdorfer
Malermeister Fritz Müller, Hindenburg Str. 40 - heute Eisenberger
Straße. Aus der späteren Ehe gingen zwei Töchter (04.10.1946 Sabine
und 10.04.1950 Ulrike) hervor.
Im Jahr 1940 begann
er in Mittweida ein Studium in der Fachrichtung Elektrotechnik. Er
musste dieses im Frühjahr 1941 mit einem Notabschluss
wegen des 2.Weltkrieges beenden. Im gleichen Jahr wurde er zur Wehrmacht
eingezogen und zum Russlandfeldzug abkommandiert. Am Ende des Krieges
geriet er in englische Gefangenschaft und kam nach Büsum /
Schleswig - Holstein, von wo er im Frühjahr 1946 nach Hermsdorf
entlassen wurde.
Nach Rückkehr aus der Gefangenschaft begann er in der HESCHO
im Versuchsfeld. Mit Eröffnung der Fachschule 1950 schloss er sein
unterbrochenes Studium erfolgreich ab. Bis Ende der 1940-er Jahre arbeitete er sich zum Leitungskader hoch
und wurde dann als
Produktionsleiter eingesetzt. In dieser Zeit entwickelten sich Verbindungen
zur Firma Röntgengerätebau Herbert Patzer Hermsdorf. Unter
seiner Federführung erfolgte eine enge Zusammenarbeit bei Forschung
und Entwicklung in den Bereichen Röntgen, Plaste und Elaste.
Es erfolgte ein Wechsel
nach Berlin ins Ministerium für Elektrotechnik/Elektronik,
wo er bis 1958 wirkte. Nach der Rückkehr nach Hermsdorf erfolgte
für 4 Jahre sein Einsatz in der VVB (Vereinigung Volkseigener Betriebe) Technische
Keramik Weimar, dem Vorläufer der späteren Generaldirektion
der KWH, als Produktionsleiter. Aus altersbedingten Gründen kehrte
er in den Betrieb nach Hermsdorf zurück. Bis ca.1977, über
sein Rentenalter hinaus, wirkte er in der KWH Leitungsebene mit und
ging dann in seine wohlverdiente Pension.
In seiner eng bemessenen
Freizeit engagierte sich Werner Weidauer im Sportverein, auch in der
Vereinsleitung, Sektion Handball und Fußball.
Er war selbst aktiver Sportler. Ab den 1960-er Jahren,
bis ins hohe Alter, gestaltete er das Vereinsleben im Hermsdorfer Motorsportclub
aktiv mit. Weiterhin war einer der Vorreiter im Wohnbezirk „Ernst-Thälmann“ (Altstadt) den er durch
sein Verhandlungsgeschick von den politischen Einflüssen mehr oder
weniger fernhalten konnte. Dabei blieb er trotz aller Vorgaben immer
ein Mensch seiner Stadt. |